VidNuT 11 - Wertschöpfungsketten
Textile Wertschöpfungsketten
Aus der Erfahrung im Unterricht der Unterstufe und anhand eines Fragebogens zum Thema „Wertschöpfungskette" konnte beobachtet werden, dass Schüler/innen geringe Vorkenntnisse über die Wertschöpfungskette besitzen und sehr viele fehlerhafte Vorstellungen existieren. So weiß der Großteil der Schüler/innen kaum über Gewinnung und Eigenschaften von Rohstoffen Bescheid. Pflanzliche Rohstoffe werden fast ausnahmslos positiv konnotiert während Chemiefasern ausschließlich negative Assoziationen hervorrufen.
Die technischen Arbeitsschritte im Verlauf der Produktion einer Textilie sind kaum bekannt und werden in den oben genannten Fragebögen zur Wertschöpfungskette durch die Schüler/innen mit dem Wort „Fabrik“ generalisiert. Flächenbildende Techniken werden sogar vereinzelt durch Stricknadeln dargestellt, was verdeutlicht, dass die Textilproduktion gar nicht als industrieller Prozess wahrgenommen wird.
Sämtliche Bereiche der textilen Wertschöpfungskette in der konventionellen, industriellen Produktion haben in der Regel verheerende Auswirkungen auf die Umwelt. Ferner gehen mit deren Produktion menschliche Tragödien in Form von Arbeitsausbeutung und gesundheitsschädigender Arbeitsplätze in Billiglohnländern einher und verdeutlichen, warum das Wissen um diese Thematik für Schüler/innen zukunftsrelevant ist.
Literatur:
Stuber, T., Wyss, B. (2020). Technik und Design 1.Zyklus, Handbuch für Lehrpersonen. Bern: hep
Völker, U., Brückner, K. (2009). Von der Faser zum Stoff. Hamburg: Verlag Handwerk und Technik
https://saubere-kleidung.de/textile-wertschoepfungskette/
Rivoli, P. (2006). Reisebericht eines T-shirts, Ein Alltagsprodukt erklärt die Weltwirtschaft. Econ Verlag
Holdinghausen, H. (2015). Dreimal anziehen, weg damit. Frankfurt/Main: Westend Verlag